
17. September 2024
Nach langer Pause: Baustart für neues „B-tween“ in Hamm
Hamm – Es brauchte zwei Oberbürgermeister, zwei Baudezernenten, drei Entwürfe und vor allem einen langen Atem: Am Montag (16. September) war offizieller Baustart für das „B-tween“, das neue Scharnier zwischen Fußgängerzone und Allee-Center. Ende 2026 soll das knapp 50 Millionen Euro schwere Neubauprojekt fertig sein. „Es war nie wirklich eine Frage ob, sondern wie wir es realisieren“, sagte Projektleiterin Anna Funke von Investor Fokus Development.
„Besser als geplant“: Baustart für „B-tween“ in Hamm
Die vergangenen Jahre seien für alle Seiten eine Herausforderung gewesen, sagte Funke und nannte die Corona-Pandemie und den Angriff auf die Ukraine mit seinen wirtschaftlichen Folgen. Das neue „B-tween“ werde deutlich besser als ursprünglich geplant, so die Projektleiterin. Es gehe immer um die Qualität.
Als im Dezember 2017 noch in der Hunsteger-Ära die Ritterpassage verkauft wurde, ging Investor Fokus Development im Schwerpunkt noch von einer Handelsnutzung aus. Handel gibt es zwar immer noch, doch nun wirbt das Duisburger Unternehmen auf Bannern rings um die Baustelle mit 115 neuen Wohnungen und „wohnen mittendrin“. Eine Handelsimmobilie sei unter den jetzigen Voraussetzungen sicher die schlechtere Variante, sagte OB Marc Herter. „Es ist besser, dass wir uns jetzt über Wohnungsbau unterhalten.“
„B-tween“: 50 Mio Euro für das Projekt
Baudezernent Andreas Mentz, Nachfolger von Rita Schulze Böing, in deren Amtszeit der Start der Planung fällt, sagte, ein Standort wie Hamm sei im Gegensatz zu den Metropolen kein Selbstläufer für ein solches Projekt. „Die Mieten fließen nicht automatisch und überdecken die schwierige Gesamtsituation. Hier muss man anders rechnen.“
Gerechnet hatte Fokus vor den Krisen mit rund 30 Mio. Euro, inzwischen seien es knapp 50, sagt Funke. Neben der allgemeinen Kostensteigerung kämen auch Kosten für den Umbau des Altbaus (Ostflügel) und den Straßenbau an der Brauereistraße hinzu.
Langer Stillstand auf Baustelle: Ein Rückblick
Nach eindreiviertel Jahren äußerem Stillstand auf der Baustelle zwischen Ritterstraße und Westenwall herrschte am Montag reges Treiben auf der Baustelle. Parallel zur Entkernung des Ostflügels der ehemaligen Passage haben die Tiefbauarbeiten und die archäologischen Untersuchungen begonnen. Die Firma Dallmann aus Bramsche richtet die Baugrube ein und liefert damit die Vorlage für den späteren Hochbau durch die Firmen Rotterdam (Langenfeld) beziehungsweise GPP (Mülheim an der Ruhr).
Wie Dallmann-Projektleiter André Katzwinkel erläuterte, sei mit einem hohen Grundwasseraufkommen zu rechnen. Die Baugrube werde im sogenannten „Berliner Verbau“ – eine Art Spundwand in Holzbauweise – gesichert. Spezialfilter hielten das Grundwasser von der Grube fern.
Neues „B-tween“ in Hamm: 2026 soll es fertig sein
Während die Bagger auf der ehemaligen Parkplatzfläche Schicht für Schicht Boden abtragen, schauen die Archäologen, was die Schaufeln im Untergrund freilegen. Die Baustelle befindet sich wenige Meter entfernt von der mittelalterlichen Stadtbefestigung.